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  • Ausdauersport bei Kälte – Tipps und Tricks für Triathleten

    Ausdauersport bei Kälte – Tipps und Tricks für Triathleten

    Ausdauersport bei Kälte – Tipps und Tricks für Triathleten

    Warum gutes Aufwärmen im Herbst immer wichtiger wird

    Mit dem Herbst und den kühleren Temperaturen spüren Triathleten beim Radfahren, Schwimmen und Laufen deutlich die Auswirkungen der Kälte auf ihren Körper. Kälte bewirkt eine Verengung der Blutgefäße, was die Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr zu den Muskeln einschränkt und die Leistungsfähigkeit mindert.

    Die Muskeltemperatur sinkt, was zu geringerer Muskelkraft, schlechterer Beweglichkeit und erhöhter Steifheit in Gelenken und Sehnen führt. Zudem erschweren Koordinationsprobleme durch Muskelzittern und verlangsamte Muskelreaktionen das Training.

    Besonders stark wirkt Kälte beim Schwimmen, da Wasser Wärme rund 25-mal schneller abführt als Luft.

    Die Gefahr:

    Das Risiko für Muskel- und Gelenkverletzungen steigt, ebenso das Potenzial für Überlastungen und Entzündungen, besonders wenn die Muskulatur nicht ausreichend vorbereitet ist.

    Die zentrale Rolle des Aufwärmens

    Ein gut strukturiertes Aufwärmen erhöht die Muskeltemperatur, verbessert die Blutzirkulation und die neuromuskuläre Steuerung. Studien zeigen, dass gut aufgewärmte Muskeln schneller und kraftvoller arbeiten, die Gelenke beweglicher werden und das Verletzungsrisiko stark sinkt. Ein Effekt, der bei kalten Temperaturen noch wichtiger ist als bei warmem Wetter.

    Effektives Aufwärmen verbindet aktive Elemente, wie leichtes Joggen oder Radfahren, mit dynamischem Dehnen und gelenkspezifischen Mobilisationsübungen.

    Radfahren und Kaffee

    Aufwärmübungen für Triathleten bei Kälte

    • Lockeres Einlaufen oder Radfahren (5–7 Minuten): Sanftes Ausdauertraining erhöht die Herzfrequenz und erwärmt Muskulatur und Gelenke.
    • Dynamisches Dehnen (3–5 Minuten): Übungen wie Beinpendel, Ausfallschritte mit Armkreisen und Kniehebelauf aktivieren wichtige Muskelgruppen und steigern die Beweglichkeit.
    • Mobilisation der Gelenke (3 Minuten): Kreisbewegungen für Hüften, Schultern und Sprunggelenke erhöhen die Flexibilität und bereiten spezifisch auf die Bewegungen im Triathlon vor.
    • Kurze Intervall-Impulse (1–2 Minuten): Sprints oder schnellere Pedaltritte aktivieren das neuromuskuläre System und machen den Körper bereit für maximale Belastungen.

    Mit der richtigen Kleidung lässt sich Wärme lange speichern, sodass Muskeln und Gelenke optimal geschützt sind und das Verletzungsrisiko sinkt.

    Radsport

    Passende Bekleidung bei kühlen Temperaturen

    • Schichtenprinzip: Trage mehrere dünne Funktionsschichten, um Wärme zu speichern und Feuchtigkeit abzutransportieren. Eine atmungsaktive Basisschicht hält die Haut trocken.
    • Warme Beinlinge oder lange Tight: Halten die Beinmuskulatur warm und unterstützen die Durchblutung.
    • Isolierende Jacke oder Windstopper: Schützt vor kühlem Wind und sorgt für Wärme ohne Überhitzung.
    • Handschuhe und Mütze: Verhindern Wärmeverluste an Händen und Kopf, die besonders schnell auskühlen.
    • Schwimmer: Neoprenanzug verwenden, um Wärmeverlust im kalten Wasser zu minimieren. Vor dem Einstieg sollte sich draußen gut bewegt und mobilisiert werden.

    Kühle Temperaturen stellen eine Herausforderung für Muskulatur und Gelenke dar, erhöhen das Verletzungsrisiko und mindern die Leistung.

    Mit einem gezielten Aufwärmprogramm und passender Bekleidung lassen sich diese Effekte jedoch deutlich abmildern, was Triathleten mehr Sicherheit und bessere Performance in der kühlen Jahreszeit garantiert.

  • Cleats richtig einstellen

    Cleats richtig einstellen

    Cleats richtig einstellen

    Schmerzen vermeiden, stärker fahren

    Cleat Montage am Rennrad Schuh

    Ein falsch eingestelltes Cleat kann weit mehr Probleme verursachen, als man zunächst vermutet.

    Kniebeschwerden, Taubheitsgefühle im Fuß, Leistenspannungen oder sogar Rückenschmerzen sind typische Folgen.

    Besonders problematisch für Triathleten ist, dass sich diese Beschwerden oft nicht nur beim Radfahren zeigen. Auch im anschließenden Lauf bleiben die Auswirkungen spürbar und können die Leistung dort deutlich beeinträchtigen.

    Wer mit einer schlechten Position auf dem Rad unterwegs ist, nimmt diese Biomechanik direkt mit in die Wechselzone und verschenkt damit Kraft und Effizienz im Lauf.

    Häufige Probleme durch falsche Cleat-Einstellung

    • Knieprobleme entstehen häufig, wenn der Winkel nicht passt und das Knie dauerhaft nach innen oder außen gezogen wird.
    • Fußschmerzen oder Taubheitsgefühle treten auf, wenn das Cleat zu weit vorne oder hinten sitzt und Druckpunkte ungünstig verteilt werden.
    • Hüft- und Rückenbeschwerden resultieren aus Fehlstellungen in der gesamten Bewegungskette.
    • Asymmetrische Belastungen summieren sich bei langen Ausfahrten zu muskulären Dysbalancen.
    • Triathleten merken die Folgen besonders dann, wenn die Muskulatur durch falsche Belastung im Radsegment verhärtet und im Lauf nicht mehr effizient arbeiten kann.

    So lassen sich Cleats richtig einstellen

    Die Cleat-Position lässt sich mit etwas Zeit und Genauigkeit optimal anpassen. Dabei spielen drei Faktoren eine Rolle:

    die Position nach vorne und hinten, die Ausrichtung zur Schuhmitte sowie der Rotationswinkel.

    Längsposition

    Die Pedalachse sollte in etwa unter dem Ballen des Fußes liegen. Gerade wer seine Waden beim Radfahren entlasten möchte, sollte auf eine möglichst mittige Position achten. Für Triathleten ist dies besonders interessant, da die Wadenmuskulatur beim anschließenden Laufen noch frisch bleiben soll.

    Querposition

    Grundsätzlich sollte das Cleat in der Mitte des Schuhs ausgerichtet werden. Wer eher eng oder breit fährt, kann die Stellung leicht anpassen. Wichtig ist, dass die Kniebewegung gerade verläuft und nicht nach innen oder außen abweicht.

    Rotationswinkel

    Jeder Fahrer hat eine natürliche Fußstellung. Manche treten mit leichter Außenrotation, andere neutral. Das Cleat sollte diese natürliche Stellung unterstützen. Moderne Cleats bieten oft Spielraum in der seitlichen Bewegung, was zusätzlichen Komfort und eine Schonung der Gelenke ermöglicht.

    Ausrichtung eines Cleats unter einem Rennradschuh

    Praktische Hinweise

    Es lohnt sich, beide Schuhe möglichst symmetrisch einzustellen, es sei denn, anatomische Besonderheiten machen eine Abweichung nötig. Mit der Zeit nutzen sich Cleats ab oder die Schrauben lockern sich, deshalb sollte man die Position regelmäßig überprüfen. Auch ein kurzer Test auf der Rolle zeigt unmittelbar, ob die Einstellung passt. Treten Schmerzen auf, ist das fast immer ein Hinweis darauf, dass eine Korrektur erforderlich ist.

    Fazit

    Die richtige Cleat-Position gehört zu den wichtigsten Grundlagen im Radsport und Triathlon. Sie entscheidet nicht nur über Komfort, sondern auch über Effizienz, Leistung und langfristige Gesundheit. Mit einer sauberen Einstellung oder einer professionellen Bikefitting-Beratung lässt sich die Basis für kraftvolles Radfahren und ein leichteres Laufen legen.

  • Subjektive Belastung im Ausdauersport

    Subjektive Belastung im Ausdauersport

    Subjektive Belastung im Ausdauersport

    Wahrnehmung, Einflussfaktoren und praktische Anwendung

    Welche Arten des Belastungsempfinden gibt es?

    Das Belastungsempfinden wird in ein objektives und ein subjektives Belastungsempfinden unterschieden.

    Das Objektive Belastungsempfinden bezieht sich auf messbare Faktoren, wie die Herzfrequenz, Leistung, Atmung, Pace oder Trittfrequenz aber auch die zurück gelegte Distanz oder ins Training investierte Zeit.

    Das subjektive Belastungsempfinden wiederum blendet all diese klaren Parameter aus und bezieht sich ausschließlich auf die persönliche Einschätzung der Anstrengung des Athleten.

    Je nach Athleten kann das persönliche Belastungsempfinden ein erstaunlich präzises Werkzeug sein, um das Training zu steuern, Fortschritte zu erkennen und Überlastung zu vermeiden.

    Wie wird das subjektive Belastungsempfinden erfasst?

    Das subjektive Belastungsempfinden wird typischer weise mithilfe von standardisierten Skalen erfasst. Am bekanntesten ist die Borg-RPE-Skala („Rate of Preceived Exertion“)

    Diese geht klassisch von 6 bis 20, wobei 6 als „sehr, sehr leicht“ und 20 als „maximale Anstrengung“ gilt.

    Die Zahlen dieser Skala wurden ursprünglich so gewählt, dass sie mit der Herzfrequenz korrelieren (z.B. RPE 13 ≈ 130 bpm)

    Alternativ zur Borg Skala wird häufig auch die CR10-Skala verwendet. Diese reicht von 0 („keine Anstrengung“) bis 10 („maximale Anstrengung“).

    Wann wird das subjektive Belastungsempfinden festgelegt?

    Das Festlegen des subjektiven Belastungsempfinden kann zu unterschiedlichen Zeitpunkten erfolgen.

    So kann direkt nach der Durchführung einzelner Intervalle eines Trainings die Einstufung in der verwendeten Skala erfolgen und das gesamte Training so in mehrere Einstufungen unterteilt werden oder auch das gesamte Training mit einer einzelnen Einstufung bewertet werden.

    Beide Vorgehensweisen haben ihre Vor- und Nachteile in der nachfolgenden Trainingsauswertung.

    RPE vs. Leistungsdiagnostik – Ersatz oder Ergänzung?

    Eine gut durchgeführte Leistungsdiagnostik liefert objektive Daten zu Schwellen, Zonen und physiologischen Kenngrößen. Sie kann dabei sehr Präzise sein.

    Jedoch..

    • .. ist sie dabei punktuell und nicht täglich verfügbar.
    • .. misst sie dabei unter Laborbedingungen und nicht unter Alltäglichen Gegebenheiten.
    • .. ist sie mit höheren Kosten verbunden.

    Athleten, die regelmäßig mit RPE arbeiten, entwickeln ein feines Gespür für Intensitäten.

    Viele von ihnen können ihre anaerobe Schwelle erstaunlich genau einschätzen und dies ganz ohne Labordiagnostik.

    Wo liegen die Grenzen des subjektiven Belastungsempfinden?

    Das natürliche Belastungsempfinden ist leider kein perfektes System für die tägliche Trainingssteuerung. Es ist stark beeinflussbar durch die Stimmung, das Selbstbild, den Gruppendruck oder von mangelnder Erfahrung. Besonders bei Einsteigern kann die eigene Einschätzung noch stark schwanken.

    Auch ist das subjektive Belastungsempfinden durch das objektive Belastungsempfinden beeinflussbar. Der konstante Abgleich mit Wattzahlen, Paces oder Herzfrequenzen kann das eigene Empfinden der Belastung beeinflussen und verfälschen.

    Welche Rolle spielt das subjektiven Belastungsempfinden im Coaching?

    Im Coaching ist die RPE ein wertvolles Werkzeug zur Bewertung der individuellen Trainingsbelastung, unabhängig von objektiven Leistungsdaten.

    Viele Athletinnen und Athleten nutzen nach dem Training ihre Sportuhr oder die Garmin Connect App, um das subjektive Belastungsempfinden direkt anzugeben. Diese Information wird bei entsprechender Verknüpfung automatisch an Plattformen wie TrainingPeaks übertragen und dort gemeinsam mit Herzfrequenz, Pace, Wattwerten oder Dauer dokumentiert.

    TrainingPeaks arbeitet dabei mit einer RPE-Skala von 0 bis 10, auf der die Athletin oder der Athlet angibt, wie anstrengend die Einheit empfunden wurde. Zusätzlich kann das allgemeine Gefühl zur Einheit ausgewählt werden, und zwar in fünf Stufen von „very weak“ bis „very strong“.

    So kann der Coach nicht nur sehen, was geleistet wurde, sondern auch, wie es sich angefühlt hat. Das ist eine wichtige Grundlage, um die Trainingsintensität individuell anzupassen, Überlastungen frühzeitig zu erkennen und langfristige Entwicklungen besser einordnen zu können. RPE wird so zur Verbindung zwischen Körpergefühl und Datenanalyse.

    Intelligentes Training braucht mehr als Zahlen

    Das subjektive Belastungsempfinden ist kein Ersatz für Technik, Diagnostik oder Trainingspläne. Jedoch es ist ein entscheidender Bestandteil kluger Trainingssteuerung. Es hilft dir, dein Training zu personalisieren, frühzeitig auf Warnsignale zu reagieren und langfristig gesünder und effizienter zu trainieren.

    Manchmal weiß dein Körper eben doch besser, was gut für dich ist. Du musst nur lernen, ihm zuzuhören.

    Quellen

    Borg, G. A. (1982):

    Psychophysical bases of perceived exertion. Medicine & Science in Sports & Exercise, 14(5), 377–381.

  • Was der FTP Rampentest kann und was er nicht kann

    Was der FTP Rampentest kann und was er nicht kann

    Was der FTP Rampentest kann und was er nicht kann

    Inwiefern unterschätzt ein Rampentest die FTP bei gut trainierten Ausdauerathleten mit hoher aerober und geringer anaerober Kapazität im Vergleich zum 20-Minuten-Test?

    Trotz intensiver Vorbereitung auf die Triathlon-Mitteldistanz stellte ich fest, dass mir der Rampentest zur FTP-Bestimmung zunehmend schwerfiel, obwohl sich meine aerobe Leistungsfähigkeit nachweislich verbessert hatte.

    Diese Beobachtung brachte mich zu einer Hypothese: Wird meine FTP im Rampentest möglicherweise systematisch unterschätzt, weil meine anaerobe Kapazität vergleichsweise gering ist?

    Um dieser Frage nachzugehen, habe ich einen Selbstversuch durchgeführt und zwei unterschiedliche Testverfahren unter identischen Bedingungen verglichen.

    Rad auf dem Rollentrainer

    Versuchsdesign

    Proband: Ich selbst

    AG Triathlet im alter von 29 Jahren mit etwa 8-9 Jahren Radsporterfahrung.

    Zwei Testverfahren an zwei aufeinanderfolgenden Tagen.

    Ernährung, Uhrzeit und Erholung unter gleichen Bedingungen.

    Testprotokolle

    Test 1 – Rampentest (Indoor):

    Warm-Up: 10 Minuten mit eingestreuten Intensiven 30 Sekunden Intervallen
    Rampe: ab 150 Watt mit kontinuierlicher Steigerung von 20 W je Minute bis zum Einbruch der Trittfrequent <50 RPM.

    Protokoll veröffentlicht durch TrainingPeaks Virtual

    Rampen FTP Test Ergebnis

    Test 2 – 20 Minuten Test (Outdoor):

    Warm-Up: 20 Min mit eingestreuten Intensiven 30 Sekunden Intervallen
    FTP Test: 20 min maximal Leistung, konstantes Pacing dank gutem Körpergefühl und Erfahrung möglich.

    20 Minuten FTP Test Ergebnis

    Tabelle: Vergleich FTP aus beiden Tests

    TestLeistung (W)HerzfrequenzBorg (6-20)FTP (W)Watt / Kg
    Rampentest396 W 1 Min Peakmax. 197 bpm19297 W (396 x 0,75)4,24 W/kg
    20 min Test333 W ØØ 187 bpm18316 W (333 x 0,95)4,51 W/kg

    Reflexion

    Schon vor der Durchführung der Tests habe ich aufgrund meines Körpergefühls in der Belastung ein ähnliches Ergebnis wie das oben Dargestellte erwartet.

    Eine Abweichung von 6% im Testergebnis kann über Erfolg oder Misserfolg im weiteren Training entscheiden.

    Wie u. a. Seiler (2010, 2019) beschreibt, sind Tests, die eine maximale Kurzzeitbelastung am Ende erfordern, wie Rampentests, stark von der anaeroben Kapazität beeinflusst. Bei Athleten mit hoher aerober Ausdauer, aber geringer anaerober Reserve kann dies dazu führen, dass ihre funktionelle Schwelle systematisch unterschätzt wird.

    Für eine weitere Bestätigung dieser Theorie braucht es jedoch eine größere Probantenanzahl und eine klarere Standardisierung der Testdurchführung und Vorbereitung.

    Auch die Tagesform und eine Voraktivierung können Einfluss auf die Testleistungen gehabt haben.
    Die Tagesform eines Athleten hat nachweislich Einfluss auf die erbrachte Leistung bei intensiven Leistungstests (Jeukendrup & Killer, 2010). Faktoren wie Schlafqualität, muskuläre Vorermüdung, Ernährung oder psychischer Stress können die akute Leistungsfähigkeit erheblich modulieren.

    Besonders im Wettkampfumfeld ist es üblich, am Vortag sogenannte Priming Workouts oder Aktivierungen durchzuführen, kurze, gezielte Belastungen, die das neuromuskuläre System stimulieren und die Sauerstoffkinetik verbessern. Diese Praxis kann die maximale Leistungsentfaltung am Folgetag positiv beeinflussen (Burnley et al., 2002).

    Wird am Vortag ein intensiver Test wie ein Rampentest durchgeführt, kann dieser, je nach Gestaltung, ebenfalls eine priming-ähnliche Wirkung entfalten. Auch wenn der Test selbst erschöpfend ist, können in manchen Fällen positive neuromuskuläre oder metabolische Anpassungen auftreten, die zu einer verbesserten Leistungsfähigkeit am Folgetag führen. Diese Effekte sind jedoch individuell verschieden und stark abhängig vom Erholungsverhalten und der Trainingshistorie des Athleten.

    Schlussfolgerung

    Der Selbstversuch legt nahe, dass bei Athleten mit einer stark ausgeprägten aeroben, jedoch gering ausgeprägten anaeroben Kapazität, der Rampentest zu einer Unterschätzung der FTP führen kann. Für diese Athleten scheint der 20-Minuten-Test eine realistischere Einschätzung der funktionellen Schwelle zu liefern, insbesondere dann, wenn keine professionelle Diagnostik mit Laktatmessung zur Verfügung steht.

    Nichtsdestotrotz eignet sich der Rampentest besonders für Athleten die neu, bzw. ohne Erfahrung, im Radsport sind. Fehlendes Körpergefühl und Erfahrung werden durch die klaren Vorgaben des Rampentests kompensiert was für diese Athleten zu einem realistischeren Testergebnis führt.

    Was gibt es noch zu beachten?

    Toleranzen, Abweichungen und Messungenauigkeiten in Powermetern

    Wenn du einen Leistungsmesser am Rad verwendest, kann es vorkommen, dass dieser andere Wattwerte anzeigt als dein Rollentrainer. Solche Abweichungen entstehen häufig durch unterschiedliche Messtoleranzen und können sich je nach gewählter Übersetzung verändern.

    Das solltest du im Hinterkopf behalten, insbesondere bei FTP-Tests.
    Idealerweise zeichnest du den Test mit beiden Powermetern gleichzeitig auf. So erhältst du zwei unterschiedliche FTP-Werte. Einen für den Rollentrainer und einen für den Leistungsmesser am Rad.
    Den ersten kannst du für dein Indoor-Training verwenden, den zweiten für Einheiten auf der Straße.

    Wichtig: Stelle auch hier sicher, dass beide Powermeter korrekt kalibriert sind, um zuverlässige Vergleichswerte zu erhalte.

    Unterschiede in Powermetern

    Direkter Vergleich von Indoor-Trainer zu einem am Rad verbauten Leistungsmesser.

    Quellen

    Coggan A. & Allen H. (2019)

    Training and Racing with a Power Meter

    Seiler S. & Tønnessen E (2009)

    Intervals, Thresholds, and Long Slow Distance: the Role of Intensity and Duration in Endurance Training

    Burnley M., Doust J.H., Ball D. & Jones A.M. (2002)

    Effects of prior heavy exercise onV˙o 2 kinetics during heavy exercise are related to changes in muscle activity

    Jeukendrup A. & Killer S.C. (2011)

    The myths surrounding pre-exercise carbohydrate feeding

  • Rennvorbereitung: Worauf du bei deinem Rad achten solltest

    Rennvorbereitung: Worauf du bei deinem Rad achten solltest

    Rennvorbereitung – Worauf du bei deinem Rad achten solltest

    Jede Trainingsplanung, Periodisierung, Renntaktik, mentale Vorbereitung oder Ernährung ist hinfällig, wenn uns am Wettkampftag das Material im Stich lässt. Zwar gibt es Umstände die als „unglücklich gelaufen“ abgestempelt werden können, dennoch haben wir die Möglichkeit starken Einfluss auf unser Material zu nehmen.

    Im Trainingsalltag bin ich sehr penibel was den Zustand meiner Materialien und des Rades angeht. Getreu dem Motto: Das Rad ist Arbeitsmittel und Arbeitsmittel hat sauber sein und einwandfrei funktionieren.

    Disziplin fängt beim Zustand deines Arbeitsmittels an.

    Die Wettkampfsaison steht vor der Tür

    Dieser Beitrag zeigt dir die Dinge auf, die du vor jedem und besonders vor dem ersten Wettkampf der Saison prüfen solltest.

    Canyon Speedmax bei der Reinigung

    Grundreinigung

    Bevor wir Anfangen technische Dinge am Rad zu betrachten steht erst einmal eine Grundreinigung an.

    Diese mache ich meist auch dann, wenn das Rad scheinbar noch sauber ist. Dadurch vermeide ich, dass zum Beispiel Iso- oder Schweißreste sich in irgendwelche Ecken oder Kanten gesetzt haben, wo diese sich dann verkleben und die Funktion mancher Bauteile einschränken könnten.

    Erst nach der Reinigung sind wir in der Lage alle Technischen Bauteile auf ihre Funktion und Unversehrtheit zu prüfen.

    Zustand der Reifen

    Haben die Reifen noch genug Profil oder zeigen sie Beschädigungen auf?

    Auch wenn Tubeless gerade im Wettkampf mit sehr vielen Vorteilen um die Ecke kommt, kann die Wartung und Instandhaltung dieses Systems viel Zeit und Nerven rauben. Gerade nach der Offseason ist die Milch in den Reifen häufig ausgehärtet und würde im Falle einer Beschädigung des Reifens nicht mehr abdichten.

    Entferne alte Milchreste, reinige ggf. den Mantel und das Felgenbett und befülle die Reifen mit neuer Milch.

    Das ist zwar aufwändig, doch kann am Ende über einen Erfolgreichen Zieleinlauf oder ein DNF entscheiden.

    Ausgehärtete Tubeless Milch
    Abgenutzte Bremsbeläge im Bremssattel

    Zustand der Bremse

    Auch wenn man beim Triathlon nicht bremsen sollte, wird eine funktionierende Bremsanlage viele Vorteile mit sich bringen, welche ich hier sicherlich nicht aufzählen muss.

    Achte auf genügend Material auf den Bremsbelägen, die stärke deiner Bremsscheibe und einer einwandfreien Funktion der Bremskolben.

    Wichtig: Frisch getauschte Bremsbeläge müssen eingebremst werden. Mache dies vor dem Wettkampf um keine böse Überraschung in der ersten schnellen Abfahrt des Wettkampfes zu erleben.

    Zustand des Antriebs

    Es ist nicht nur der eigene Antrieb, sondern auch der Antrieb deines Rades welcher dich durch den Wettkampf bringt.

    Prüfe den Zustand der Kettenblätter, der Kassette und der Kette. Bewegt sich beim Schalten alles so wie es sollte? Springen manche Gänge nicht sauber über?

    Reinige den Antrieb und die Kette und Öle diese nach. Beachte dabei die Wettervorhersage des Wettkampfes und entscheide dich für Dry- oder Wet-lube. Je nachdem ob es trocken bleibt oder regnen soll.

    12-fach Kette mit Prüflehre

    Get Race Ready

    Prüfe noch einmal ob alle Anbauteile am Rad fest sind und überprüfe ggf. die Drehmomente.

    Wenn du all diese Tipps beachtet hast, stehst du perfekt vorbereitet im Wechsel der T1 und kannst dich ganz beruhigt auf deine Rennmaschine schwingen.

    Viel Spaß und Erfolg beim racen!

  • Welches Trainingslevel passt zu dir?

    Welches Trainingslevel passt zu dir?

    DAS FÜR DICH PASSENDE LEISTUNGSLEVEL

    Ein schnell Guide zur Selbsteinschätzung

    Ob Triathlon, Radsport oder Laufen, das richtige Trainingslevel hängt von 3 Faktoren ab.

    • deiner aktuellen Erfahrung
    • deiner verfügbaren Zeit zum trainieren
    • deinem Trainingsziel

    LEVEL 1

    Dein Einstieg

    zeige mir mehr..

    Das erste von drei Leveln ist für dich geeignet, wenn du

    frisch mit dem Ausdauersport beginnst

    nach einer längeren Pause wieder einsteigen möchtest

    einfach gesund und regelmäßig trainieren möchtest

    Dein Ziel ist der Spaß an der Bewegung, der Aufbau einer Routine und/oder deinen Körper an Ausdauertraining zu gewöhnen.

    LEVEL 2

    Fortschritt mit Struktur

    zeige mir mehr..

    Das zweite von drei Leveln ist für dich geeignet, wenn du

    schon regelmäßig trainierst

    erste Wettkämpfe gemacht hast

    deine Leistung mit hilfe von intelligenter Struktur verbessern möchtest

    Dein Ziel ist es schneller, fitter und konstanter zu werden ohne das Risiko von Überlastung und Verletzung einzugehen.

    LEVEL 3

    Ambitionierter Leistungssport

    zeige mir mehr..

    Das dritte und damit höchste Level ist für dich geeignet, wenn du

    schon länger trainierst und sehr regelmäßig Sport treibst

    ambitionierte Ziele hast
    (Bestzeiten, Podium, Quali-Rennen)

    intensiv Trainingsdaten nutzt um dein Potenzial maximal auszuschöpfen

    Dein Ziel ist es deine Leistungsgrenzen zu verschieben, dein Training optimal zu nutzen und gezielt auf Wettkämpfe mit hohen Ambitionen hinzusteuern.

    Wichtig zu wissen!

    Je länger die Wettkampfdistanz, desto höher der Trainingsaufwand und desto wichtiger ist eine gute Vorbereitung.
    Nicht jedes Ziel passt in jeden Alltag.

    Entscheidend ist, was dich motiviert und was realistisch in dein Leben passt.

    Jemand der ausschließlich ambitionierten Radsport betreibt sollte dennoch nicht mit Level 2 in einen Triathlon Mitteldistanz Trainingsplan einsteigen. Jede Disziplin bedarf einer gewissen Grundfitness welche es aufzubauen gilt.

    Solltest du dich mal in einem Trainingsplan-Level vergriffen haben, ist das halb so wild.
    Kontaktier mich und ich verschaffe dir ein Up- oder Downgrade des Plans.

  • Herzfrequenz als Steuerunginstrument im Ausdauersport

    Herzfrequenz als Steuerunginstrument im Ausdauersport

    HERZFREQUENZ ALS
    STEUERUNGSINSTRUMENT
    IM AUSDAUERSPORT

    Verzögerte Reaktion bei Belastungswechseln

    Die Herzfrequenz reagiert nicht unmittelbar auf schnelle Belastungsänderungen. Besonders bei kurzen, intensiven Intervallen oder Sprints steigt der Puls oft erst mit Verzögerung an.

    Das kann dazu führen, dass du zu hart in ein Intervall startest, dich zunächst noch gut fühlst, aber schneller ermüdest, weil dein Körper bereits stärker beansprucht ist, als es die Uhr zeigt.

    Gerade bei Intervallstarts ist es daher sinnvoll, das Tempo kontrolliert zu wählen und nicht ausschließlich auf den Puls zu achten.

    Belastung bewusst wahrnehmen

    Ein gutes Körpergefühl ist ein zentraler Bestandteil erfolgreicher Trainingssteuerung. Besonders bei längeren Intervallen oder Grundlageneinheiten solltest du lernen, die Belastung nicht nur über Zahlen, sondern auch über dein eigenes Empfinden zu steuern.

    Achte auf deine Atmung, dein Muskelgefühl und deine Konzentration. Ziel ist es, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie sich unterschiedliche Intensitäten anfühlen, auch dann, wenn technische Hilfsmittel einmal unzuverlässig sind.

    Einflussfaktoren auf die Herzfrequenz

    Die Herzfrequenz ist ein empfindlicher Wert. Sie wird nicht nur durch die Trainingsintensität beeinflusst, sondern auch durch äußere und innere Faktoren wie Hitze, Kälte, Erschöpfung, Schlafmangel oder Flüssigkeitsmangel. Auch Stress, Koffein oder eine beginnende Infektion können eine Rolle spielen.

    Es ist deshalb wichtig, die Herzfrequenz immer im Gesamtkontext zu betrachten und bei auffälligen Abweichungen auch andere Einflüsse in die Bewertung einzubeziehen.

    ZUSAMMENGEFASST

  • Verpflegung auf längeren Radausfahrten

    Verpflegung auf längeren Radausfahrten

    VERPFLEGUNG
    AUF LÄNGEREN
    RADAUSFAHRTEN

    ENERGIEBEDARF BEIM RADFAHREN

    DIE WICHTIGSTE REGEL:

    Verpflegungsstrategie

    so planst du richtig

    Vor der Ausfahrt

    etwa 1 bis 2 Stunden vorher

    Setze auf eine leicht verdauliche, kohlenhydratreiche Mahlzeit.
    Zum Beispiel: Haferflocken mit Banane, Toast mit Honig, Reiswaffeln oder ein kleiner Smoothie.
    Vermeide ballaststoffreiche und fettreiche Lebensmittel.

    Trinke etwa 500 Milliliter Wasser oder ein leichtes isotonisches Getränk.

    Während der Fahrt

    Ziel ist es, pro Stunde zwischen 60 und 90 Gramm Kohlenhydrate zuzuführen.
    Bei sehr langen Fahrten über drei Stunden können auch bis zu 120 Gramm sinnvoll sein, sofern du diese Menge verträgst.

    Die Flüssigkeitszufuhr sollte zwischen 500 und 750 Millilitern pro Stunde liegen, abhängig von den Wetterbedingungen.

    Geeignete Verpflegung während der Fahrt:

    • Gels von Marken wie Maurten, Powerbar oder MNSTRY
    • Weiche Energieriegel, die sich gut kauen lassen
    • Bananen, je nach individueller Verträglichkeit
    • Salzige Snacks wie Nüsse oder Cracker, besonders bei sehr langen Fahrten

    Beispiel für eine Stunde:

    • Ein Riegel mit etwa 20 bis 25 Gramm Kohlenhydraten
    • Ein Gel mit etwa 30 bis 40 Gramm Kohlenhydraten
    • Eine Trinkflasche mit 500 Millilitern isotonischem Getränk mit etwa 30 Gramm Kohlenhydraten

    Alternativ kannst du auch eine große Flasche mit 90 Gramm Kohlenhydraten vorbereiten und alle 15 bis 20 Minuten kleine Schlucke nehmen. Kombiniert mit kleinen Snacks funktioniert das besonders gut auf längeren Ausfahrten.

    Denke auch an Elektrolyte, vor allem bei hohen Temperaturen. Natrium, Magnesium und Kalium spielen dabei eine zentrale Rolle. Doch auch hier gibt es häufig starke und individuelle Unterschiede im Verbrauch durch die Sportler.

    Verpflegung nach der Ausfahrt

    Nach einer langen Ausfahrt geht es darum, die Regeneration einzuleiten und die Speicher wieder aufzufüllen.

    Idealerweise erfolgt die Nahrungsaufnahme innerhalb der ersten 30 bis 60 Minuten.
    Empfohlen werden etwa 1 bis 1,2 Gramm Kohlenhydrate pro Kilogramm Körpergewicht und zusätzlich 20 bis 25 Gramm hochwertiges Eiweiß.

    Beispiele für die erste Mahlzeit nach dem Training:

    • Eine Reisschale mit Hähnchen und Gemüse
    • Vollkornbrot mit Eiern und ein Glas Apfelsaftschorle
    • Ein Recovery Shake im Verhältnis 3:1 Kohlenhydrate zu Eiweiß

    Häufige Fehler

    Viele unterschätzen die Bedeutung der Verpflegung auf dem Rad.
    Typische Fehler sind:

    • Zu spätes Essen und dadurch entleerte Energiespeicher
    • Das Trinken von reinem Wasser ohne Energie- und Elektrolytzufuhr
    • Große Mengen auf einmal, die zu Magenproblemen führen können
    • Zu hoher Koffeingehalt in Energiegels
    • Der Verzicht auf Training mit Verpflegung, sodass neue Produkte erst im Wettkampf getestet werden
    Kaffee und Kuchen

    ZUSAMMENGEFASST

  • Deine erste 100 km Radtour – Was musst du wissen?

    Deine erste 100 km Radtour – Was musst du wissen?

    DEINE ERSTE 100 KM RADTOUR

    WAS MUSST DU WISSEN?

    VORBEREITUNG

    Wähle ein Rad, das du kennst und auf dem du bequem sitzt.

    Kontrolliere dein Material.

    • Funktionieren die Bremsen und haben die Bremsbeläge noch genug Material?
    • Funktioniert deine Schaltung oder hakt sie?
    • Hast du genug Flaschenhalter für die Verpflegung der Tour?
    Canyon Rennräder

    TIMING &

    PACING

    Starte defensiv

    Navigation

    Vergiss nicht Pause zu machen

    Pommes Currywurst bei Radausfahrt
    Gravelbiker auf Radtour

    Von 0 auf 100 km
    Mein 8 Wochen Trainingsplan

    Damit du strukturiert an dein Ziel kommst.

    CHECKLISTEN

    VOR DER TOUR

    • Strecke planen
    • Equipment checken
    • Wetter checken
    • Startzeitpunkt festlegen
    • Pausen planen

    MENTAL READY?

    • Hast du Vertrauen in deine Ausdauer und dein Training?
    • Gibt es einen Notfall-Exit?
    • Richtiges Mindest?
      konstant, geduldig, kein überpacen?
    • Musik oder Podcast auswählen
    • Lade Freunde mit auf die Tour ein

    PACKLISTE

    • 2 Trinkflaschen
    • 2-4 Snacks (Gels / Riegel / Bananen)
    • Luftpumpe / CO2 Kartuschen
    • 1-2 Ersatzschläuche
    • Reifenheber + Multitool
    • Handy
    • Geld / Karte
    • Ausweis

    Optional:

    • Regenjacke / Windweste
    • Sonnencreme
    • Armlinge / Beinlinge
    • Buff / Halstuch

    und danach?

    Beine hoch.

    viel trinken.

    gönn dir ein gutes essen.

    Sei Stolz auf dich!